Die große Welt des DUO INFERNALE präsentiert am 15. Juli 2017 in der „kleinen“ Commode am Steg in Gera!

= DIRK ZOELLNER und ANDRÉ GENSICKE als DUO INFERNALE in der Commode am Steg in Gera =

Es gibt einige Musiker der Ostrock-Szene in unserem Land, bei denen man hofft, dass es mit Kreativität und guten Einfällen noch lange nicht vorbei ist. Sehr lang ist diese Liste allerdings nicht: Neben Manuel Schmid, Andreas Hähle und Marek Arnold zählt auch Dirk Zöllner zu diesen Vertretern, die sich in Sachen Inhalt und musikalische Umsetzung nicht zu verstecken brauchen. "Scholle", wie Zöllner mit Spitznamen genannt wird, hat die deutschsprachige Soul-Musik maßgeblich und nachhaltig mit geprägt. Er gehört zweifelsohne zu den Pionieren dieser Richtung in unserem Land. Sein Name steht für Spielfreude, Professionalität, 100% Natürlichkeit und pure Lebensfreude.

Das war bereits im Vorfeld des 15. Julis 2017 klar…

... und dann kam der Abend, auf den ich mich so sehr gefreut hatte, endlich. 

Dirk Zöllner und André Gensicke kannte ich selbst bis zu diesen Abend nicht persönlich. Dementsprechend nervös war ich. So geht es mir jedes Mal kurz vor einem Zusammentreffen mit Menschen, deren Musik ich favorisiere. Nervös begrüßten wir die Musiker bei uns in der "Commode", in der ich als Bedienung angestellt bin und wo ich mich bemühe, den Gästen ein paar schöne Momente zu bescheren, sie zu begrüßen und auch ihnen den Eindruck zu vermitteln, dass am Ende des Abends nicht nur das Publikum im "Freudentaumel" nach Hause geht, sondern ebenso die Künstler, welche den Abend gestalteten. Sie sollen nach Ihrem Auftritt sagen können: "Wow, es war toll hier - wir kommen gerne wieder!“, und sich mit einem guten Gefühl an diese Stunden zurückerinnern.

Bereits bei seiner Ankunft wischte Dirk Zöllner meine Nervosität weg. Mit seiner herzlichen und natürlichen Art, sowie einem netten Begrüßungsspruch, brach er sofort das Eis und sorgte dafür, dass man ihn direkt mögen musste. Er ist ein Typ, den man einfach immer sympathisch und nett findet und genau das Gleiche gilt für seinen Partner André Gensicke, mit dem er das DUO INFERNALE bildet! Beide sind eben ein echtes Duo Infernale, menschlich wie als Musiker!

Der Bierhof, in dem das Konzert stattfand, besitzt ein ganz eigenes Wohlfühl-Flair - eine lauschige Atmosphäre, überall flackernde Kerzen, man fühlt sich fast ein bisschen wie in einer ganz eigenen romantischen Welt. Dazu passten natürlich die Songs vom DUO INFERNALE, die immer wieder für eine echte Gänsehaut-Stimmung sorgten. Es war ein Konzert, das die beiden ohne die Begleitung anderer Musiker spielten. Zu zweit, am Piano, an der Gitarre, mit Gesang ... Lieder und Melodien, die als zeitlose Klassiker bezeichnet werden können und sich wortgewandt zwischen Zärtlichkeit und Weltschmerz bewegen! Ein großartiger Abend mit zu Herzen gehender Musik.

In den Songs geht's oft um Liebe, um Gefühl - um „Alltägliches und andere Leiden". Mit den emotionalen Texten verbreitet sich gleichermaßen eine intime Authentizität. Aber auch mit ihrer spontanen und lockeren Art kamen die beiden sofort hervorragend beim Publikum an. Sympathisch und charmant erzählen sie zwischen den Songs zugleich Geschichten, die das und ihr Leben schreibt. 

Dirk Zöllner verzaubert vom ersten Ton an das Publikum mit seiner charismatischen Stimme, die man nur einmal zu hören braucht und nie wieder vergisst. 

Beide Musiker begeisterten mit ihrer Leidenschaft und ihrem Können restlos alle Zuhörer und zogen sie so sofort in ihren Bann. Mit einer sympathischen Leichtigkeit wickelten sie bereits ab dem ersten Song ihr Publikum um den Finger. Als sympathische und lockere Typen präsentierten sie sich am Samstagabend, gaben Autogramme, ließen Fotos von und mit sich machen und zeigten sich trotz aller Erfolge sehr ungekünstelt erfreut über die Begeisterung ihrer Fans, die ihnen zuteil wurde. Bei einem Konzert mit Dirk Zöllner bekommt man nämlich nicht nur den Musiker, sondern immer auch den Menschen dahinter präsentiert. Manchmal entsteht dabei der Eindruck, man würde sich abends mit ihm und André Gensicke auf ein Bier in seinem Wohnzimmer treffen, quatschen, säuseln und das ganze mit ihrer musikalischen Begleitung umrahmen.

Auf ihren Konzerten versprechen beide beste Unterhaltung und eine Songauswahl, die keine Wünsche offen lässt. Und das ist es, was die Menschen anzieht: Melancholie, in Maßen und in Gemeinschaft genossen, lässt Tristesse leichter ertragen. Gerade in unserer jetzigen Zeit gibt es viel zu richten, in dieser anscheinend immer verrückter und schlimmer werdenden Welt, singt Zöllner wundervolle Lieder, die schon - besonders in der ehemaligen DDR - ganze Generationen von Musikliebhabern begeisterten. Texte mit einer Offenheit und einer Emotion, wie man sie nur selten zu Hören bekommt, ohne dass sie jemals schlagerhaft wirken. Und das ist gut, denn man findet sich in seinen Texten selber wieder.

Auch eine Heinz Rudolf Kunze, ein Konstantin Wecker oder ein Reinhard Mey bekommen das nicht besser als dieses DUO INFERNALE hin!

Doch obgleich sich Dirk Zöllner oftmals eher melancholisch präsentiert, zeigt er sich in den Ansagen durchaus humorvoll und stellt damit früh klar, dass ernsthafte Ansagen gar nicht so sein Ding sind. Immer mit Augenzwinkern und einem hohen Anteil an Witz verzaubert der Sänger mit seinem Charme und seinen klug gewählten Worten binnen kurzer Zeit alle Anwesenden. Bei ihm wirkt nichts aufgesetzt. Genauso wenig aufgesetzt wie die Emotionen, die immer wieder aus den Songs sprechen. Wie gut, dass es dieses DUO INFERNALE gibt, das es sich auf die Fahne geschrieben hat, uns mit seiner Musik das Leben wie es ist in allen Facetten, so lustig, traurig, nervig, skurril oder auch einfach nur schön, bewusster und manchmal auch erträglicher zu machen. 

Das DUO INFERNALE präsentiert uns die Musik aus ihrer eigenen Welt und nach dem Konzert spüren wir, dass diese Welt ganz genau auch die unsere ist!